Forex

Devisen was ist das?

Als Devisen werden gemeinhin Zahlungsmittel in ausländischen Währungen bezeichnet, außer Barmittel. Devisen können zum Beispiel Forderungen auf ausländische Währungen sein. Sie können aus Guthaben oder Schecks auf ausländische Währungen bestehen.

Wer handelt Devisen?  Wer tauscht Devisen? Wer kauft devisen?

Zudem können sie Schecks, Wechsel, Obligationen oder Fremdwahrungsguthaben bei einem Kreditinstitut im Ausland in einer fremden Wahrung sein. Ausländische Banknoten werden nicht als Devisen, sondern als Sorten bezeichnet. Bei Übertragung werden Devisen umgebucht und nicht als Münzen oder Scheine weitergegeben. Sie werden nach der Verfügbarkeit und nach der Umtauschbarkeit eingeteilt. Zu den verfügbaren Devisen zahlen die Kassa und Termindevisen. Umtauschbare Devisen sind die freien, die beschrankten sowie nicht umtauschbare Devisen. Frei umtauschbare Devisen können zu jeder Zeit und ohne Einschränkung in jede beliebige Wahrung umgetauscht werden, daher werden sie auch als „Hartwahrung“ bezeichnet. Nicht umtauschbare Devisen dürfen entweder gar nicht umgetauscht werden oder der Umtausch erfolgt nur mit einer Genehmigung. Beschrankt umtauschbare Devisen unterliegen Konvertierbarkeit und Konvertibilitätsbeschränkungen.

Ein Blick in Geschichte der Devisen

Der US-Dollar wurde im Laufe des Zweiten Weltkriegs zur internationalen Leitwährung. In der Folge wurde 1944, unter der Führung der USA und England, in Bretton Woods der Internationale Währungsfonds (IWF) gegründet. Zielsetzung war, die Wechselkurse zu stabilisieren und ein einheitliches System für den internationalen Zahlungsverkehr zu etablieren. Daneben sollten bestehende Restriktionen abgebaut und die Konvertibilität aller Währungen geschaffen werden. Als Grundlage des Währungssystems nach dem Abkommen von Bretton Woods diente der Goldstandard. Als führende Nation hatte die USA die Konvertibilitätspflicht des US-Dollar in Gold (35 US-Dollar je Unze). Die anderen Mitgliedsstaaten hatten die Pflicht, ihre Währungen gegenüber dem US-Dollar stabil zu halten (Konvertibilität gegenüber dem US-Dollar). Der Dollar wurde so zur Bezugsgröße für alle am Währungssystem von Bretton Woods teilnehmenden Länder. Das Abkommen war viele Jahre gültig, wurde aber schließlich im August 1971 von den USA aufgekündigt. Zuvor gab es große Turbulenzen im weltweiten Wechselkurssystem und die Notenbanken waren kaum noch imstande, der massiven Abwertung des US-Dollar entgegenzutreten. Daher hob die US-Regierung die Konvertierung der US-Dollar-Guthaben in Gold auf. Die Zeit international fester Wechselkurse war damit zu Ende, und die meisten großen Länder gingen zu flexiblen Wechselkursen über.

Der Devisenhandel aktuell

Die Einführung des Euro war ein weiterer Meilenstein bei der Neugestaltung der internationalen Devisenmarktes. Zum ersten Mal wurden nationale Währungen durch eine neue, länderübergreifende Währung ersetzt. Die Umstellung der einzelnen Nationalwährungen auf den Euro hat sowohl beim Buchgeld 1999 als auch beim Bargeld funktioniert. Ein Wermutstropfen blieb dennoch: Mit dem Verschwinden der nationalen Währungen ging dem Devisenmarkt auch ein Teil seines Volumens verloren. Transaktionen zwischen den am Euro teilnehmenden Nationen sind nämlich überflüssig geworden.

Die Marktteilnehmer am Devisenhandel

Wirtschaftsunternehmen

Wirtschaftsunternehmen verfolgen hauptsächlich das Ziel, Risiko aus Fremdwährungspositionen zu minimieren und Währungen in die Landeswährung zu tauschen. Zudem wird auf Wechselkursänderungen mit dem Ziel spekuliert, zusätzliche Gewinne zu erzielen. Vor allem Unternehmen, die einen großen Teil ihres Umsatzes über den Ex- oder Importhandel generieren oder über Niederlassungen im Ausland verfügen, sind von Wechselkursschwankungen betroffen. Dazu gehören unter anderem die Automobilbranche, internationale Pharmaunternehmen und die Mineralölindustrie. Zahlungsströme aus Warenlieferungen oder aus Dienstleistungen müssen konvertiert werden. Der Zeitpunkt, zu dem Konvertierung erfolgt, hat häufig großen Einfluss auf das Jahresresultat dieser Unternehmen. Wirtschaftsunternehmen stellen daher einen wichtigen Bestandteil des heutigen Devisenhandels dar.

Geschäftsbanken

Banken spielen im Devisenmarkt die zentrale Rolle, da sie in einem Netzwerk den Interbanken-Markt bedienen. Die klassischen Anbieter und Nachfrager des Devisenhandels, die Wirtschaftsunternehmen, haben in der Regel keinen direkten Marktzugang, sondern müssen über eine Bank an dem Netzwerk teilnehmen. Bis zum Ende des Bretton-Woods-Abkommens bestand die klassische Aufgabe der Devisenhandelsabteilungen der Banken in der Abwicklung der Währungskonvertierung. Mit Freigabe der Wechselkurse jedoch entstanden die heute bekannten Handelsabteilungen der Banken, hier konzentriert sich heutzutage der „eigentliche“ Devisenhandel, mit teilweise gewaltigen Umsätzen.

Market-Maker

Market-Maker stellen das Grundgerüst des Interbanken-Handels dar. Die zentrale Aufgabe eines Market-Makers ist das Quotieren von Wechselkursen und somit das Bereitstellen von Liquidität. Diese wird sowohl von internen Abteilungen des Market-Makers und internationalen Großkonzernen als auch – und vor allem – von dritten Banken nachgefragt. Der einzelne Market-Maker stellt dabei anfragenden Parteien verbindliche Kurse (Geld- und Briefkurs), zu denen er bereit ist zu handeln. Ein wesentlicher Vorteil der Market-Maker sind die aus den Anfragen resultierenden Informationen über die Aufträge beziehungsweise die Orderlage („Flow“). Durch seine ständige Tätigkeit im Markt ist der Market-Maker sehr stark in das Marktgeschehen integriert und kann aufgrund seiner Markt- und Kapitalmacht den Kurs bewegen. Der Market-Marker profitiert in erster Linie von der Differenz zwischen den Quotierungen, die er im Interbanken-Markt erhält und die er an seine Kunden weitergibt. Neben dem Bereitstellen von Liquidität liegt ein weiteres Interesse der Market-Maker in der Erzielung von zusätzlichen Erträgen durch kurzfristige Positionen und durch Arbitragegeschäfte (Ausnutzung von Preisunterschieden). Market-Maker sind vor allem in den großen Banken zu finden, wie beispielsweise in der Union Bank of Switzerland UBS und in der Deutschen Bank.

Proprietary Trader

Im Gegensatz um Market-Maker besteht die Aufgabe eines strategischen Händlers (Proptrader) einzig und allein darin, eine möglichst hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Im Gegensatz zu einem privaten Händler riskiert ein Proptrader allerdings nicht sein privates Kapital. Er arbeitet mit von der Bank zur Verfügung gestelltem Risikokapital.

Broker

Broker agieren als Mittelsmänner vor allem für Kunden, die keinen direkten Zugang zum Interbanken-Markt haben. Aber auch andere Banken nutzen häufig einen Broker, um schnell und unkompliziert große Volumen abzuwickeln. Broker treten lediglich als Vermittler auf und bringen gegen eine Maklergebühr Interessenten zusammen. In der Regel halten sie keine eigenen Positionen und spekulieren nicht auf eigene Rechnung. Das Interesse eines Brokers zielt vor allem darauf ab, Liquidität bereitzustellen. Je mehr interessierte Marktteilnehmer ein Broker verbinden kann, desto wettbewerbsfähiger sind in der Regel die Wechselkurse, die er seinen Kunden anbieten kann.

Zentralbanken

Zu den aktiven Teilnehmern am Devisenmarkt sind auch die Notenbanken der einzelnen Währungsräume zu rechnen. Die einflussreichsten Teilnehmer sind die US-Notenbank FED (Federal Reserve Bank), die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BoJ). Das Tagesgeschäft der Zentralbanken besteht aus der Abwicklung und Vermittlung der über die laufenden Fremdwährungszahlungen und Devisengeschäfte. Zudem intervenieren sie manchmal am Devisenmarkt. Unter einer Intervention versteht man das Eingreifen einer Zentralbank in die Preisfindung auf dem freien Markt. Das Ziel einer Intervention ist die Beeinflussung des Marktpreises. Die gehandelten Summen sind hierbei so groß, dass sich ein deutlicher und beabsichtigter Einfluss auf den Wechselkurs ergibt. Interventionen zielen darauf ab, den Wechselkurs der emittierten Währungen gegenüber einer anderen Währung zu beeinflussen. In der Regel führen Zentralbanken denn Interventionen durch, wenn es zu deutlichen Abweichungen des Marktpreises vom fundamental begründeten Preis einer Währung kommt. Häufig steht hinter den Interventionen aber auch die Absicht, den Wechselkurs dahingehend zu beeinflussen, dass die lokale Wirtschaft ein attraktives Wechselkursniveau vorfindet. Der Internationale Währungsfond (IWF) untersagt jedoch derartige Manipulationen der Wechselkurse.

Kapitalanlagegesellschaften

Kapitalanlagegesellschaft, wie Versicherungen oder auch Hedgefonds, stellen eine weitere große Gruppe von Marktteilnehmern. Meist nehmen Kapitalanlagegesellschaften am Devisenmarkt teil, um Währungen zu konvertieren. Hedgefonds dagegen verfolgen häufig das Ziel, durch die Spekulation auf Wechselkursveränderungen einen Gewinn zu erwirtschaften.

Privatpersonen

Der aktive Handel mit Devisen war lange Zeit nur vermögenden Privatpersonen vorbehalten. Dank der Verbreitung des Internets, spezialisierter Banken und Broker sowie der Entwicklung von elektronischen Handelsplattformen kommen jedoch immer mehr Privatpersonen auf den Geschmack, am lukrativen Devisenmarkt teilzunehmen.


Wie funktioniert Devisenhandel?

Der Währungsmarkt als globaler Finanzplatz

Der Forex-Markt ist ein weltweiter 24-Stunden-Markt.

Das hat einen großen Vorteil gegenüber anderen Märkten. Die zentralisierten Börsenmärkte schließen über Nacht und entziehen so dem Anleger, der eine längerfristige Position hält, die Möglichkeit, auch in der Nacht auf wesentliche Kurseinflüsse reagieren zu können. Nicht so beim Forex-Markt. Hier können Anleger und Investoren jederzeit eingreifen, wenn es die Situation erfordert. Dennoch sind die 24 Stunden „relativ“ zu sehen, denn der Forex-Markt öffnet seine Pforten nur von sonntags um 0:00 Uhr MEZ bis Freitagabend um 23:00 Uhr, samstags ist er geschlossen. Während dieser sechs Tage ist jedoch für alle Marktteilnehmer ein Handel rund um die Uhr möglich.

ISO-Code

Um den weltweiten, problemlosen Ablauf von Devisentransaktionen zu gewährleisten, wurden von der „International Organization for Standardization“ (ISO) genormte Abkürzungen zur eindeutigen Identifizierung von Währungen eingeführt. Die international einheitlichen Währungsbezeichnungen finden sich in der ISO-Norm 4217. Ohne diese standardisierte Namensgebung käme es aufgrund der unterschiedlichen Sprachen und Schreibweisen der Länder, die am Interbanken-Markt teilnehmen, häufig zu Problemen. Gemäß der ISO-Norm setzt sich jede Währungsbezeichnung aus drei Buchstaben zusammen. Die ersten Beiden Zeichen stehen für das emittierende Land, der letzte Buchstabe für den Namen der Währung. Ohne Berücksichtigung des Landes würden einige Währungsbezeichnungen mehrfach vorkommen, sodass eine Verwechslungsgefahr bestünde. So heißen beispielsweise die Währungen der USA und Kanadas beide Dollar, der Wert eines kanadischen Dollar weicht aber deutlich vom Wert eines US-Dollar ab. Für den US-Dollar ergibt sich daher die Abkürzung USA (United States Dollar), für den kanadischen Dollar CAD (Canadian Dollar). Die Abkürzungen erlauben nun eine eindeutige Zuordnung zu der jeweiligen Währung.

Im Sprachgebrauch zwischen Händlern gibt es neben den Normierungen auch einige Abkürzungen für einzelne Währungen. Hier haben sich im Laufe der Zeit Bezeichnungen etabliert, die auf bestimmte Eigenschaften oder Eigenarten der Währung zurückgehen. Zum Beispiel wird der Schweizer Franken häufig auch als „swissy“ bezeichnet und das Währungspaar GBP/USD als „cable“.


Wie entstehen Wechselkurse? Wie funktioniert Devisenspekulation?

Hauptwährungen und Währungspaare

Beim Handel mit Devisen wird auf die Veränderung des Wechselkurses zweier Währungen spekuliert. Der Wechselkurs bezeichnet den Preis einer ausländischen Währung, ausgedrückt in Einheiten der eigenen Währung. Er stellt das Tauschverhältnis zwischen der inländischen und der ausländischen Währung, ausgedrückt in Einheiten der eigenen Währung dar. Viele Trader sind häufig nicht nur an Devisen, die gegenüber der eigenen Währung quotiert werden, sondern auch an den Austauschverhältnissen zwischen zwei Fremdwährungen interessiert.

Währungspaare, bei denen der US-Dollar einer der Partner ist und die mit einem konstant hohen Volumen gehandelt werde, werden auch als Hauptwährungspaare oder Majors bezeichnet. Die Majors lassen aufgrund ihrer Handelsvolumina zu jeder Zeit eine Glattstellung zu gewünschten Preisen zu. Aus demselben Grund bleiben hektische Kursausschläge eher die Ausnahme, denn mit dem höheren Volumen wird der Markt in der Regel auch ein wenig träger.

Nachstehend sind einige der Majors mit ihren Abkürzungen aufgeführt:

EUR/USD: Euro gegen US-Dollar
GBP/USD: Britisches Pfund gegen US-Dollar
USD/JPY: US-Dollar gegen Japanischen Yen
USD/CHF: US-Dollar gegen Schweizer Franken
AUD/USD: Australischer Dollar gegen US-Dollar
USD/CAD: US-Dollar gegen Kanadischen Dollar
NZD/USD: Neuseeländischer Dollar gegen US-Dollar

Die Exoten

„Exotic Currency Pairs“ sind auch die Währungen, die ein Paar mit dem US-Dollar bilden. Dennoch gehören sie nicht zu den Majors. Exotische Währungen wie der Südafrikanische Rand, die Türkische Lira oder die Schwedische Krone werden deshalb abgegrenzt, weil sie für eher illiquide Währungspaare stehen. Exotic Currency Pairs werden in der Regel nur dünn gehandelt und leiden daher unter einem weiten Abstand zwischen Geld- und Briefkurs (Spread). Doch die Exoten erfahren immer mehr Zulauf aus der Ecke derSpekulanten. Daher wird wahrscheinlich auch das Volumen in Währungen wie Mexikanischer Peso, Dänische Krone oder Singapur Dollar steigen.

Die Crossrates

In den Cross-Währungspaaren oder Cross Currencies kommt der US-Dollar als Partner nicht vor. Prominente Vertreter aus dem Währungshandel sind beispielsweise der EUR/JPY (Euro gegen Japanischen Yen), EUR/GBP (Euro gegen Britischen Pfund), EUR/CHF (Euro gegen Schweizer Franken) oder als eine der volatilsten Währungspaare GBP/JPY (Britisches Pfund gegen Japanischen Yen).

Die Abrechnung eines Trades in einem Cross erfolgt aber dennoch über den US-Dollar, weil dieser die Bezugswährung auch für die Crossrates bleibt. Wenn Sie EUR/JPY kaufen, läuft abrechnungstechnisch im Hintergrund ein zweigeteilter Vorgang ab: Sie kaufen EUR/USD und kaufen USD/JPY.

 USD    x    EUR
 JPY            USD

Die Crossrates kommen als handelbare Währungspaare grundsätzlich infrage. In volatilen Zeiten jedoch, wie beispielsweise bei der Veröffentlichung von wichtigen Fundamentaldaten oder im Übernachthandel, kann es dann zu einer Spread-Ausweitung kommen. Dieser Umstand kann es Tradern erschweren, mit positivem Ergebnis zu handeln.

Wenn man sich die Bezeichnungen der Währungspaare ansieht, fällt auf, dass die Position des US-Dollar unterschiedlich ausfällt. Im EUR/USD steht er an zweiter, im USD/CHF an erster Stelle. Die erste Währung in einem Paar wird als Basiswährung bezeichnet, die zweitplatzierte als Bezugswährung. Diese Aufteilung gibt an, welcher Betrag der zweiten Währung aufgewendet werden muss, um einen Teil der erstgenannten zu erwerben.

Die Quotierung

Die Quotierung 1,4150 im EUR/USD bedeutet, dass 1,4150 US-Dollar bezahlt werden müssen, um einen Euro zu kaufen. Entsprechend verhält es sich beispielsweise im USD/CHF. Der Kurs von 1,1180 besagt, dass 1,1180 Schweizer Franken für den Kauf eines US-Dollar aufgewendet werden müssen. Allgemein kann man sich folgendes Schema merken: Ist man der Meinung, dass die Bezugswährung an Wert verliert, kauft man das Währungspaar. Ein Long-Signal im EUR/USD setzt also voraus, dass der US-Dollar zur europäischen Gemeinschaftswährung einbüßt.

Die kleinste mögliche Bewegung, die ein Wechselkurs vollziehen kann, wird im Fachjargon auch als Pip bezeichnet. Er unterscheidet sich je nach Devisenpaar, da die Anzahl der gehandelten Nachkommasstellen unterschiedlich ist. So entspricht im USD/JPY ein Pip einer Bewegung um 0,01. Im EUR/USD dagegen, der wie die meisten Währungspaare bis auf vier Nachkommastellen genau quotiert wird, ist ein Pip 0,0001. Eine Bewegung von 1,2235 auf 1,2200 entspricht somit einer Bewegung von 35 Pips.

Währungspaare sind eng miteinander verknüpft, was die Richtung der Kursbewegung betrifft. Daher ist es hier als besonderer Vorteil zu werten, dass der Trader nicht notwendigerweise diversifizieren muss. In der überwiegenden Zahl von Handelssitzungen sind die Bewegungen der Hauptwährungspaare in der Richtung deckungsgleich. Der Unterschied liegt dann im Ausmaß der Bewegung. Sieht etwa die Situation zu einer bestimmten Handelszeit für den US-Dollar negativ aus, wirkt sich das auf alle Paare aus.

Der Trader hat folgende Möglichkeiten:

EUR/USD long
GBP/USD long
USD/JPY short
USD/CHF short


Warum Devisenhandel? Warum Devisengeschäfte?

Der Devisenhandel in Deutschland, Österreich und Schweiz

Der Devisenhandel hat Vorteile, die von vielen Investoren auch hierzulande zunehmend geschätzt werden. Der Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt und daher entsprechend liquide. Hier wechseln rund 4 Billionen US-Dollar täglich den Besitzer. Zum Vergleich: Das Handelsvolumen der Aktienmärkte beträgt nur rund 500 Milliarden US-Dollar.

Der Devisenmarkt ist ein 24-Stunden-Markt. Dies bedeutet für Anleger und Investoren ein Maximum an Flexibilität bei ihren Handelsgeschäften. Man kann beispielsweise sofort auf Ankündigungen und Nachrichten reagieren, wenn die Situation dies erfordert, und seine Strategie anpassen beziehungsweise die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Zudem müssen Anleger vergleichsweise geringe Transaktionskosten in Kauf nehmen, denn traditionell werden beim Devisenhandel – außer beim Spread – keine Kommission und keine Gebühren berechnet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Devisenhandel auch in Deutschland, Österreich und Schweiz einen rasanten Zuwachs erfährt.

Die zehn wichtigsten Begriffe des Devisenhandels

Wer in den Devisenhandel einsteigen möchte, sollte die grundlegenden Begriffe kennen. Bevor es daher in den praktischen Teil des Devisenhandels geht, wird an dieser Stelle das theoretische Fundament weiter ausgebaut.

1. Forex

Der Devisenmarkt wird auch als Forex („Foreigen Exchange“) oder abgekürt als „FX“ bezeichnet. Forex ist ein durchgehender Kassamarkt, auf dem ausländische Währungen konstant und simultan auf lokalen und globalen Märkten gekauft und verkauft werden. Das Ziel von Forex-Händlern besteht darin, von Währungskursschwankungen zu profitieren.

2. Grundwährung

Die Grundwährung stellt die 1. Währung eines Währungspaares dar. Im Paar EUR/USD ist daher EUR die Grundwährung. Die 2. Währung ist als Kurswährung bekannt, in diesem Fall USD.

3. Hebel

Im Finanzwesen beschreibt der Hebel diejenigen Mittel, die geliehen werden, um Gelder für Investitionen zur Verfügung zu stellen. In der Folge werden mögliche positive oder negative Ergebnisse (Gewinne oder Verluste) vergrößert.

4. Slippage

Eine Order wird manchmal aufgrund von Lücken im Markt zu einem anderen Preis als dem gewünschten ausgeführt. Dies kann passieren, wenn Währungskurse sehr volatil sind oder die Liquidität sehr dünn ist. In solchen Szenarien kann eine Order nicht immer zu exakten Preis ausgeführt werden. Diesen Effekt nennt man dann Slippage. Eine Order kann daher bei hoher Volatilität niemals garantiert werden.

5. Margin

Die Margin ist der Betrag, bei der Eröffnung einer Position als Sicherheitsleistung hinterlegt werden muss. Ein anderer Begriff dafür ist „Sicherheitsleistung“.

6. Spread

Als Spread wird die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs bezeichnet. Der Spread ist den Marktschwankungen entsprechend variabel.

7. Pip

Als Pip bezeichnet man in der Regel die vierte Stelle hinter dem Komma, die die Differenz zwischen dem alten und dem neuen Kurswert darstellt. Die Änderung des Pip ist beim Devisenhandel von großer Bedeutung, da der Pip den aktuellen Wert einer Devise entweder negativ oder positiv beeinflusst.

8. Arbitrage

Arbitrage nennt man den Vorgang, wenn Trader die Preisunterschiede an verschiedenen Handelsplätzen ausnutzen, um die Chance auf Gewinne zu erhöhen. Wird eine Währung in einem Land für einen bestimmten Betrag gekauft und im Anschluss in einem anderen Land gleich wieder verkauft (im besten Fall mit einem Gewinn), handelt es sich um ein Arbitrage-Geschäft.

9. Devisenkassageschäft

Ein Devisenkassageschäft wird dann getätigt, wenn die Zeitspanne zwischen Abschluss und Erfüllung max. zwei Bankarbeitstage beträgt. Hier handelt es sich in der Regel um einen reinen Tausch von Währungen. Geschäfte darüber hinaus werden dem Terminmarkt zugerechnet. Das Devisenkassageschäft wird auch als Spotgeschäft bezeichnet.

10. Carry Trading

Carry Trading bezeichnet den Vorgang, dass ein Spekulant in einer Währung einen zinsgünstigen Kredit aufnimmt, um dann diese Summe in einer anderen Währung mit einer höheren Verzinsung anzulegen. Ziel dabei ist ein Gewinn aus der Differenz zwischen der Zinsrendite und den zu entrichtenden Zinsen für den Kredit.

Fundamentale Analyse

Fundamentale Analyse

Die Analyse fundamentaler Daten spielt beim Devisenhandel eine gewichtige Rolle. Anders jedoch als die Fundamentale Analyse beim Aktienhandel (hier werden Gewinne/Verluste, Cashflow und Ertragskraft eines Unternehmens untersucht) werden beim Devisenhandel mikro- und makroökonomische Daten genau unter die Lupe genommen. Hierzu zählen unter anderem die Zinsaussichten und die Währungspolitik der einzelnen Länder oder der Eurozone. So war beispielsweise in der Vergangenheit öfter zu beobachten, dass Länder mit einem vergleichsweise hohen Zinsniveau, mit Rohstoffvorkommen, einer florierenden Wirtschaft und boomenden Rentenmärkten als Folge mit einer Aufwertung ihrer jeweiligen Währungen rechnen konnten.

Wirtschaftsdaten und ihre Bedeutung für Wechselkurse

Die Anwendung der Fundamentalen Analyse ist beim Devisenhandel auch für Anleger und Investoren sehr nützlich, um beispielsweise zu verstehen, wie im Anschluss an die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten teilweise starke Kursbewegungen in den Hauptwährungspaaren zustande kommen. Wenn man langfristig als Forex-Trader bestehen will, muss man daher den Einfluss von Wirtschaftsdaten auf die Wechselkurse deuten und für sich nutzen können – denn gerade am Devisenmarkt zeigt sich, dass ein rein technisch ausgerichtetes Trading nicht den gleichen Erfolg erzielt wie eines, das sich an den Daten und Zahlen aus den Wirtschaftsräumen orientiert.

Die Kursausschläge am Devisenmarkt sind nicht so unberechenbar, wie manche Leute denken. In vielen Fällen kennt man den Zeitpunkt der Kursausschläge im Voraus und häufig sogar die Richtung der Kursbewegungen. Das liegt an der Informationsgleichheit, die den Devisenmarkt gegenüber allen anderen Märkten auszeichnet. Wechselkurse werden zum großen Teil von Wirtschaftsdaten bzw. der Spekulation auf künftige Wirtschaftsdaten getrieben. Diese aber sind nicht jederzeit verfügbar, sondern werden zu allgemein bekannten Zeitpunkten veröffentlicht. Wenn etwa in den USA die neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft, die sogenannten „Nonfarm-Payrolls“, freitags um 14:30 Uhr europäischer Zeit veröffentlicht werden, sind sie auch erst um 14:30 Uhr für alle Marktteilnehmer bekannt.

Der Leitzins – Grundlage für Wechselkursbestimmungen

Die Wechselkursbestimmung wird maßgeblich von Leitzinsen beziehungsweise von Leitzinsdifferenzen getragen.

Wie aber funktionieren die Leitzins-Mechanismen, die am Devisenmarkt eine Rolle spielen? Gehandelt wird in Währungspaaren, beispielsweise EUR/USD, GBP/CHF. Jede der Währungen in diesen Paaren steht für einen Währungs- und damit für einen Wirtschaftsraum. Weil dahinter ganze Volkswirtschaften stehen, wirkt sich der Wechselkurs unmittelbar auf alle aus, auch auf diejenigen, die mit den Finanzplätzen nichts zu tun haben.

Um zu verhindern, dass sich frei schwankende Wechselkurse negativ auf die Wirtschaftsräume auswirken, gibt es für jeden Wirtschafts- und damit Währungsraum eine Zentralbank, die die Stabilität der eigenen Währung sicherstellt. Eines der Instrumente, die einer Zentralbank dabei zur Verfügung stehen, ist der Leitzins.

Wenn eine Wirtschaft beispielsweise an Dynamik gewinnt, das Geldmengenwachstum steigt und die Inflationsrate eine tolerierbare Grenze überschreitet, erhöht die Zentralbank den Leitzins. Das hat zur Folge, dass auch die allgemeinen Marktzinsen steigen. Zudem beeinflusst der Leitzins auch die Struktur der Kapitalanlagen. Mit jeder Leitzinserhöhung wird die Wirtschaft mehr abgewürgt und die Attraktivität von Anlagen in Staatspapiere steigt. Irgendwann dreht sich das Blatt und es wird Geld der besseren Verzinsung wegen aus der Wirtschaft, den Unternehmen, herausgelöst und insbesondere auf dem Anleihenmarkt investiert. Damit wird Kapital aus dem Wirtschafts- bzw. Geldkreislauf entnommen, was zu einer Reduzierung der Geldmenge führt. Auf diese Weise nimmt die Zentralbank Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Preisentwicklung, die sich im Rahmen der Leitzinserhöhungen abschwächt.

In der Regel fließen so die Kapitalströme in Richtung der höheren Verzinsung damit in Richtung der höheren Leitzinsen. Je nachdem, welches Währungspaar man wählt, ergeben sich unterschiedliche Leitzinsdifferenzen. Beim Australischen Dollar (4,75%) gegen den Euro (1,00%), beträgt die Leitzinsdifferenz 3,75 Prozentpunkte.

Man sollte annehmen, dass Devisenhändler in dem oben genannten Währungspaar massiv involviert sind. Doch Vorsicht: Investoren sind mit keinem Wirtschaftsraum verheiratet! Gibt es eine grundlegende Änderung der Zinsdifferenzen, dann werden die Gelder zugunsten von besseren Alternativen wieder abgezogen. Eine solche Änderung wäre beispielsweise, wenn die dem Investment zugrunde liegenden Zinsen sinken würden.

Leitzinsdifferenz und die Reaktion von Händlern

Der Schlüssel zur Fundamentalanalyse im Forex-Markt ist nicht die volkswirtschaftlich korrekte Bewertung veröffentlichter Wirtschaftsdaten, sondern die Fähigkeit des Anlegers, die Erwartungen des Marktes hinsichtlich der Auswirkungen anstehender Wirtschaftsdaten richtig abzuschätzen. Dies ist insbesondere bei Leitzinsänderungen und den daraus entstehenden Leitzinsdifferenzen von großer Bedeutung.

Fundamentaldaten werden in der Regel von Marktteilnehmern unterschiedlich bewertet. Angenommen, ein Wirtschaftsraum befindet sich in einer Flaute und hat einen entsprechend niedrigen Leitzins. In dem sich entwickelnden Aufschwung steigt mit dem Geldmengenwachstum auch die Inflationsrate. Jede Zentralbank hat eine Toleranzgrenze für die Treuerung, bis zu deren Erreichen sie keinen Anlass sieht, tätig zu werden. Bei einer Überschreitung behält sie sich vor, Maßnahmen zu ergreifen. Die EZB hat gegenwärtig eine Toleranzgrenze von knapp 2%, die auf Dauer nicht überschritten werden sollte. Wenn die maximal akzeptierte Inflationsrate überschritten ist, droht die Wirtschaft zu überhitzen. Die Währungshüter verfolgen jetzt das Ziel, die Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivität einzudämmen und so den weiteren Anstieg des Preisniveaus zu verhindern. Wie schon erwähnt ist eines ihrer Instrumente, mit denen sie dieses Ziel erreichen können, die Erhöhung des Leitzinses. Sie könnten also „auf die Bremse treten“. Die Höhe des Leitzinses hat auch Auswirkungen auf die Höhe der Verzinsung von Kapitalanlagen. Das setzt ebenso die Kapitalströme in Bewegung, die sich den Weg hin zu höherer Verzinsung suchen und dort wieder abfließen, wo sich die Situation verschlechtert. Die Zentralbank in unserem Beispiel erhöht also den Leitzins, um eine Überhitzung der heimischen Wirtschaft zu verhindern. Dadurch steigt auch tendenziell die Verzinsung von Kapitalanlagen, insbesondere die der Staatsanleihen. Welche Auswirkung hat diese Maßnahme auf die Währung dieses Landes? Durch die sich jetzt verstärkende Nachfrage (höherer Zins) wird die Währung aufgewertet, der Kurs steigt.

Man stelle sich jetzt vor, der Aufschwung war nur zeitlich begrenzt und die Dynamik der Wirtschaft lässt leicht nach. Die Unternehmen führen wegen der hohen Kreditzinsen keine Investitions- oder Kapazitätserweiterungen durch. Wenn die Zentralbank die Situation jetzt so beurteilt, dass der aktuelle hohe Leitzins ein weiteres Wirtschaftswachstum abwürgen würde, muss sie die Bremse in Gestalt des hohen Leitzinses lockern, also senken. Als Folge davon würde die Währung in den Paaren verlieren – vorausgesetzt, bei der Partnerwährung würde kein entsprechender Zinsschritt durchgeführt.

Es gibt mehrere Gründe, die ein Einschreiten von Zentralbanken sehr wahrscheinlich machen. Eine Zentralbank wird immer dann ein wachsames Auge auf die wirtschaftliche Entwicklung werfen, wenn die Daten aus ihrem Währungsraum anzeigen, dass die Wirtschaft an Fahrt aufnimmt. Denn das birgt zumindest die Möglichkeit, dass sich die Inflation der Obergrenze nähert. Solange sie darunter bleibt oder diese nur temporär überschreitet, werden keine Aktionen der Währungshüter notwendig sein. Droht sie sich aber im hohen Bereich festzusetzen, ist die Zentralbank gefordert. Ein Mittel zur Abhilfe ist die Erhöhung des Leitzinses. Ebenso verhält es sich, wenn bei aktuell hohem Leitzins die Fundamentaldaten anzeigen, dass die Gefahr der Überhitzung nicht mehr besteht. Da ein hoher Leitzins als Bremse wirkt, wird die Zentralbank ihn bei Abflauen der Wirtschaft zurücknehmen müssen.

Technische Analyse

Grundlagen und Bedeutung der Technischen Analyse – Devisen

In der Technischen Analyse existieren drei Grundannahmen

1. Die Marktbewegung diskontiert alles. Das ist der Grundstein der Technischen Analyse. Die Nachrichtenlage beeinflusst Angebot und Nachfrage. In der Regel sorgen „gute“ Nachrichten für steigende Nachfrage. Wenn fundamentale Daten bullisch sind, steigen die Kurse. „Schlechte“ Nachrichten hingegen sorgen für ein steigendes Angebot. Sind die fundamentalen Daten bärisch, fallen die Kurse. Alle Nachrichten spiegeln sich in der Kursbewegung wider. Der Grund für die Kursbewegung ist dem Technischen Analysten egal.

2. Kurse bewegen sich in Trends. Das Trendkonzept ist absolut unentbehrlich. Ein Trend wird als solcher identifiziert, um danach zu traden. Die meisten Ansätze sind trendfolgend. Ein Trend in Bewegung setzt sich mit größerer Wahrscheinlichkeit fort, als dass er sich umkehrt.

3. Die Geschichte wiederholt sich. Börse ist Psychologie. „Der Markt“ – das sind nichts anderes als Menschen. Und Menschen handeln in ähnlichen Situationen durchaus vergleichbar. Der Schlüssel zum Verständnis der Zukunft liegt im Studium der Vergangenheit.

Es gibt natürlich auch Stimmen, die der Technischen Analyse jeglichen Nutzen absprechen:

1. Charts könnten nicht die Zukunft vorhersagen. Doch die Wettervorhersage funktioniert genau so. Meteorologische Karten werden analysiert und daraus werden Prognosen erstellt. Wer Kurscharts deuten kann, ist daher klar im Vorteil.

2. Random-Walk-Theorie: Kursbewegungen seien reine Zufallsbewegungen, nicht vorhersehbar. Kurstrends gibt es nicht, „buy and hold“ sei die beste Strategie. Die Verfechter dieser Theorie gehen davon aus, dass die Finanzmärkte effizient sind und alle Teilnehmer rational handeln. Alle vorhandenen Informationen sind bereits eingepreist, und somit ist niemand in der Lage, dauerhaft überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen. Das gegenteilige Gedankenmodell liefert die Behavioral Finance. Deren Vertreter gehen davon aus, dass die Marktpreise von der Psychologie der Marktteilnehmer geprägt sind. Gegen die Random-Walk-Theorie spricht, dass es zum einen in der Tat erfolgreiche Technische Analyse gibt, und zum anderen folgen die Kurse nicht dem statischen Modell der Normalverteilung. Werden die Kursbewegungen statistisch ausgewertet, verläuft die Kurve in den Randbereichen nicht etwa glatt und stetig gegen Null laufend. An den Flanken der Kurve werden die sogenannten „fetten Verteilungsenden“ ausgebildet (Fat Tails). Die Fat Tails sind nichts anderes als Tage mit extremen Kursschwankungen. Allerdings kommt das alle paar Monate vor und passt damit nicht in das Modell der Normalverteilung und in das Konzept der Zufallsbewegung.

3. Self-fullfilling prophecy: Technische Analyse funktioniere nur, weil sie von vielen verwendet wird und die Trader auf die gleichen Muster oder gleichen Indikatoren blicken und danach handeln. Doch wenn damit Gewinne realisiert werden können, was ist dann daran auszusetzen?

Geschichte der Technischen Analyse

Das Fundament zur Entwicklung der Technischen Analyse wurde bereits im 16. Jahrhundert in Japan gelegt. Der berühmteste Reishändler der „Dojima Rice Exchange“ war ein Mann namens Munehisa Homma (1724-1803), der im 18. Jahrhundert ein Vermögen verdiente. Er versuchte den Markt zu verstehen und vorherzusehen, wie er auf bestimmte Ereignisse reagiert, zum Beispiel auf das Wetter, auf Lagerbestände oder das Handelsvolumen. Er war vermutlich der Erste, der die Preisbewegungen der Vergangenheit dafür nutzte, zukünftige Preisbewegungen vorherzusagen. Bereits damals behauptete er, dass die Psychologie des Marktes ein wichtiger Aspekt für den Handelserfolg ist und dass die Emotionen der Reishändler einen signifikanten Einfluss auf den Reispreis haben. Er kam zu dem Schluss, dass man sich gegen die Markterwartung positionieren könne, wenn alle fallende Reispreise erwarten, denn das sei Grund genug für steigende Preise – und vice versa.
Damit war die Technische Analyse der Finanzmärkte geboren. Über Generationen hinweg wurden die Analysemethoden verfeinert. Im Jahr 1868 wurden die „Candlesticks“ in der Form, wie man sie heute kennt, erstmals angewendet.

Formen der Chartdarstellung

Wichtigstes Merkmal der Chartanalyse ist, dass eine simple, in der Mathematik gebräuchliche Methode verwendet wird: Die vorhandenen Daten werden grafisch in einem Diagramm aufgearbeitet. Damit wird erreicht, dass die beiden wichtigsten Ziele der Technischen Analyse auf einen Blick erkennbar sind, nämlich die Antwort auf die Fragen „Wie ist der aktuelle Trend?“ und „Steht eventuell eine Trendumkehr an?“ Um diese Ziele zu erreichen, gibt es verschiedene Formen der Chartdarstellung, die unterschiedliche Stärken haben.

Der Linien-Chart

Der Linien-Chart ist die einfachste Form, um die Kursentwicklung eines beliebigen Finanzinstruments darzustellen. Auf der y-Achse wird der Preis und auf der x-Achse der Zeitverlauf eingetragen. Damit entsteht eine Anzahl von Punkten innerhalb eines Koordinatensystems, die mit einer durchgezogenen Linie verbunden werden. In Abbildung 1 sieht man die Kursentwicklung des USD/CHF. Der Linien-Chart zeigt hierbei lediglich einen Kurs-Input pro Zeitperiode auf. Der tagübergreifende Linien-Chart gibt in der Regel den Schlusskurs an, daher kann in diesem Fall auf andere wichtige Kursdaten wie Eröffnungs-, Höchst- und Tiefstkurs nicht zurückgegriffen werden. Der Ausdruck „Zeitperiode“ bezieht sich vorliegend auf das Intervall des Charts. Die gängigsten Intervalle sind 1-, 3-, 5-, 15-, 30-, 60-Minuten-, Tages-, Wochen- und Monats-Charts. Der Linien-Chart spielt seine Stärke somit in größeren Betrachtungszeiträumen aus, weil er langfristige Entwicklungen klar darstellen kann.

Der Balken-Chart

Der Balken-Chart – auch Bar-Chart genannt – wurde Ende der 1950er-Jahre in den USA entwickelt. Tiefst- und Höchstkurs einer Zeitperiode werden mit einem vertikalen Strich verbunden. Die Abbildungen 2 und 3 zeigen die Kursentwicklung des USD/JPY auf Tagesbasis in den Zeiträumen „10 Jahre“ und „1Monat“. Der Eröffnungskurs wird mittels einer kleinen horizontalen Linie links am Balken eingetragen, der Schlusskurs auf der rechten Seite. Diese Chart-Darstellungsform zeigt auch die kurzfristige Schwankungsintensität auf.

Der Balken-Chart stellt Volatilität und eventuelle Ungleichgewichte bei Angebot und Nachfrage detailliert dar. Zusätzlich sind bei Balken-Charts Kurslücken (Gaps) erkennbar, die bei Linien-Charts übergangen werden. Der Balkenchart findet im kurz- bis mittelfristigen Betrachtungshorizont seinen Anwendungsbereich. Die meisten Analyseprogramme bieten eine Farbfunktion für die Generierung von Balken-Charts an. Liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs, ist der Balken grün. Liegt der Schlusskurs unter dem Eröffnungskurs, ist er rot. Für den seltenen Fall, dass Eröffnungs- und Schlusskurs auf dem gleichen Niveau liegen, wird der Balken in einer neutralen Farbe gezeichnet. Der Trader kann an diesem farblichen Muster erkennen, ob der Kurs steigt oder fällt. Überwiegen die grünen Balken, ist es wahrscheinlich ein Aufwärtstrend. Ist der farbliche Eindruck eher rot als grün, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Abwärtstrend sehr hoch.


Der Kerzen-Chart

Obwohl Kerzen-Charts („Candlesticks“) bereits im 18. Jahrhundert von Reishändlern in Japan verwendet wurden, hielten sie erst in den frühen 1990er-Jahren Einzug in die westliche Analysewelt. Mittlerweile sind sie eine der meistgenutzten Chartdarstellungen unter Tradern.

Die Abbildungen 4 und 5 zeigen die Kursentwicklung des GBP/USD in den Zeiträumen „1 Jahr“ und „3 Tage“. Die Kerzen sind aufgrund ihres farbigen Körpers optisch besser zu erfassen als Bar-Charts. Wie bei den Balken-Charts werden bei den Kerzen Tiefst- und Höchstkurs mit einer vertikalen Linie verbunden. Eröffnungs- sowie Schlusskurs werden ebenfalls berücksichtigt. Die Kerze selbst besteht aus einem „Körper“ sowie dem „Docht“ und der „Lunte“. Der Körper gibt die Differenzspanne zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs innerhalb eines Zeitintervalls an.

Kerzen-Chart 1 Jahr EUR/USD

Kerzen-Chart 1 Jahr EUR/USD


Bei einem über dem Eröffnungskurs liegenden Schlusskurs ist der Körper der Kerze weiß. Das bedeutet, dass der Kurs innerhalb der Zeitperiode gestiegen ist. Liegt der Schlusskurs unter dem Eröffnungskurs, ist der Körper eingefärbt. Der Kurs ist entsprechend gefallen. Die verbleibenden Linien der Kerze sind „Lunte“ und „Docht“. Diese geben die Höchst- (Docht) und Tiefststände (Lunte) innerhalb eines Zeitintervalls an. Mit den Kerzen-Charts kann man aufgrund von Musterkombinationen bestehend aus zwei bis fünf Kerzen Handelssignale erkennen. Auch die Länge von Docht und Lunte sowie die der Kerzenkörper sind wichtige Signale für die zukünftige Marktentwicklung. So zeigt eine lange, weiße Kerze eindeutig Marktstärke, wohingegen eine kleine, kaum wahrnehmbare Kerze meist auf eine Unentschlossenheit der Marktteilnehmer hindeutet. Candlesticks sind u. a. deshalb so beliebt, weil sie früh auf Trendfortsetzungen, aber auch auf Trendwenden hindeuten. Kerzen-Charts sind hauptsächlich im kurz- bis mittelfristigen Bereich anzusiedeln.


Kurszielprognose in der Praxis

Sobald man eine Position geöffnet hat, taucht unweigerlich die Frage auf: Wann soll man die Gewinne mitnehmen? Für Devisen-Trader ist es wichtig, ein Kursziel zu berechnen, um dann bei diesem Level die Gewinne mitzunehmen.

Kursprognosen – Methoden und Ansätze

Ein vielversprechender Ansatz bei der Prognose von Kurszielen ist die Verwendung der Fibonacci-Zahlenfolge. Leonardo da Pisa, auch Fibonacci genannt, war der bedeutendste Mathematiker des Mittelalters. Er etablierte das noch heute verwendete Zahlensystem in Europa.

Bei der Fibonacci-Zahlenfolge werden die beiden ersten Zahlen 0 und 1 vorgegeben und jede weitere Zahl ist die Summe ihrer beiden Vorgänger. Daraus ergibt sich die Folge (0, 1,) 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, 610, 987…

Die Zahlenfolge hat interessante Eigenschaften:

– Das Verhältnis einer Zahl zur nächsthöheren Zahl beträgt rund 0,618.
– Das Verhältnis einer Zahl zur nächstniedrigeren Zahl beträgt rund 1,618.
– Der Kehrwert von 1,6180 ist 0,6180

Auch in der Natur tauchen die Fibonacci-Zahlen mit großer Regelmäßigkeit auf. Hier nur ein Beispiel: Bei einem Tannenzapfen oder einem Pinienzapfen, einer Ananas oder der Blüte einer Sonnenblume gibt es rechtsdrehende und linksdrehende konzentrische Spiralen. Die Anzahl der Spiralen ist immer identisch mit zwei Nachbarzahlen aus der Fibonacci-Zahlenfolge.

Die durch die Fibonacci-Folge berechneten Zahlen und deren Verhältnisse untereinander bilden zum Beispiel die mathematische Grundlage der Elliot-Wellen. Unabhängig von den Elliot-Wellen können sie aber auch für die Berechnung von Korrekturlevels und Kurszielen verwendet werden. Die relevantesten Korrekturlevels und Erweiterungen sind:

Extensions - Erweiterung für neue Hochs, Retracements - Korrekturlevels

Korrekturlevels und Erweiterungen

50% ist eigentlich kein Fibonacci-Verhältnis, aber eine 50%-Korrektur kommt häufig am Markt vor. Es gibt einige Analysten aus der technischen Fraktion – aus der fundamentalen sowieso -, bei denen die Anwendung der Fibonacci-Zahlen und deren Verhältnisse umstritten sind. Es ist allerdings erstaunlich, mit welcher Regelmäßigkeit die Levels erreicht und auch bestätigt werden, und zwar in allen Zeithorizonten und allen denkbaren Basiswerten.

Wie werden die Korrekturlevels angewendet? Die erste Frage, die auftaucht ist: Wie lege ich die Basislinie an – von oben nach unten oder von unten nach oben oder in Abhängigkeit von der Trendrichtig? Im Prinzip egal, das Schöne bei den Fibonacci-Verhältnissen ist die sogenannte Verhältnistreue: zum Beispiel 100% – 62% = 38%.

– Wird ein Aufwärtstrend um 38% korrigiert, dann bleiben von der Aufwärtsbewegung 62% übrig.
– Wird ein Aufwärtstrend um 62% korrigiert, dann bleiben von der Aufwärtsbewegung 38% übrig.

Folgende Grundüberlegung bietet sich an: Werden bei einem (vermutlich) beendeten Aufwärtstrend Fibonacci-Korrektur-levels eingezeichnet, sind die 0% an das Tief und die 100% an das Hoch zu legen. Bei einem (vermutlich) beendeten Abwärtstrend sind an das Tief die 100% und an das Hoch die 0% zu legen. Denn die Erweiterungen werden immer in Trendrichtung fortgeführt. Die Korrekturlevels sind schematisch in der Abbildung dargestellt.

Fibonacci - Korrekturlevels

Fibonacci Korrekturlevels


Die 1-2-3-Methode:

Wie werden die Erweiterungen angewendet? Mit den Erweiterungen können Kursziele berechnet werden. Dazu entwickelt man das Schema von der vorherigen Abbildung weiter und kommt zur nächsten Abbildung. Hier ist das Schema für die erste Variante der Kurszielberechnung zu sehen. Dafür werden Grundregeln der Elliott-Wellen verwendet und nur wenige Grundregeln für ein Impulsmuster.

Die Formation beginnt bei Punkt A, dem Beginn von Welle 1. Der Aufwärtstrend läuft bis Punkt B. Das ist das Ende von Welle 1 und der Beginn von Welle 2. Welle 2 korrigiert Welle 1 um 62% und endet am Punkt C. Es ist wichtig, dass der Punkt C einen Korrekturlevel erreicht. Üblich sind 38%, 50% oder 62%. Bei einer schwachen Korrektur können es auch nur 24% sein, bei einer starken Korrektur 76%. Mehr als diese 76% sind sehr verdächtig. Sobald die Welle 2 unter den Beginn der Welle 1 rutscht (das ist Punkt A), wird das Szenario hinfällig. An Punkt C dreht der Markt und geht wieder in den übergeordneten Aufwärtstrend über. Achten Sie hier auf Bestätigung.

Fibonacci-Erweiterungen

Fibonacci Erweiterungen


Angenommen, der Aufwärtstrend wurde um 62% korrigiert und die Trendwende bei Punkt C wurde bestätigt. Dann wird die Welle 1 (=Strecke von Punkt A nach Punkt B) mit 1,62 multipliziert und an Punkt C nach oben abgetragen. Das Ende dieser Strecke ist Punkt N und auch das erste Kursziel. In starken Märkten können auch 262% oder 424% erreicht werden. Oder auch nur 100% in einem schwachen Markt. Diese Methode der Kurszielberechnung wird auch 1-2-3-Methode genannt.

Kurszielbestimmung über Fibonacci-Zahlen

Um Mithilfe der Fibonacci-Zahlen einen potenziellen Trendwendepunkt zu ermitteln, wird einfach – ausgehend von einem relativen Hoch oder relativen Tief – in die Zukunft gezählt. Bei einem Handelstag, der auf einer Zahl aus der Fibonacci-Zahlenfolge fällt, ist eine Trendwende möglich.

Fibonacci-Verhältnisse werden wie folgt angewendet: Im ersten Schritt wird ein Basisintervall bestimmt, dessen Beginn und Ende entweder durch zwei relative Hochs oder durch zwei relative Tiefs markiert wird. Dann wird die Anzahl der Handelstage des Basisintervalls mit den bereits bekannten Fibonacci-Verhältniszahlen multipliziert, also zum Beispiel mit 0,38, 0,62, 1 (das ist die genaue Verdoppelung des Zeitintervalls), 1, 1,62 und 2,62 usw.

Fibonacci Zahlen USD/CHF 1 M

Fibonacci Zahlen USD/CHF 1 Monat


Kurszielbestimmung mit Unterstützungen und Widerständen

Kurse bewegen sich über die Zeit. Sie werden durch Verschiebungen von Angebot und Nachfrage bestimmt. Diese Kursverläufe werden im Chart visualisiert. Dabei bildet sich eine Serie von relativen Extrempunkten aus, den Zwischenhochs und -tiefs, die im Chartbild markante Punkte darstellen. Menschen sind „Gewohnheitstiere“ und merken sich auch bestimmte Kursverläufe. Man denke nur an den Preis für Treibstoff, den viele Autofahrer sehr genau beobachten. Klettert der Dieselpreis auf mehr als 1,50 Euro je Liter, dann nimmt die Bereitschaft zu tanken spürbar ab. Nachdem in den Wochen zuvor 1,50 immer einen – zumindest gefühlten – Hochpunkt markiert haben, warten Autofahrer mit dem Tanken lieber auf einen erneuten Rückgang der Preise und versuchen zu vermeiden, am Hochpunkt zuzukaufen. Bei 1,50 Euro liegt ein Widerstand. Schießen die Preise dagegen über diesen Punkt hinaus, sorgen sich Autofahrer um eine Neubewertung, und versuchen, schnell noch vermeintlich billig zu kaufen, bevor die Preise explosionsartig weiter steigen. Froh sind viele dann auch wieder, wenn der gestiegene Preis auf die Marke von 1,50 Euro erneut zurückfällt, um dann scheinbar billiger zu tanken. Auf Grund dieses Verhaltensmusters wird ein gebrochener Widerstand zur Unterstützung.

Aus diesen Mechanismen lassen sich einige Wahrscheinlichkeitsaussagen und Erwartungen für Kursverläufe ableiten, und hieraus resultiert auch die hohe charttechnische Bedeutung von historischen Extrempunkten. Wegen der Verschiebung des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage kommt es an den Extrempunkten mit höherer Wahrscheinlichkeit zur Umkehr der vorhergehenden Kursbewegung. Es ist mit einer Bereinigung von den an diesem Punkt aufgebauten Schieflagen zu rechnen. Trader, die am Hochpunkt gekauft haben und von der folgenden Umkehr des Preises überrascht wurden, sind nun froh, „mit einem blauen Auge“ davonzukommen, und stellen ihre Position zum Einstiegspreis wieder glatt. Genau hieraus resultiert die kritische Lage für die Kursentwicklung an historischen Extrempunkten.

Im Chart werden diese Niveaus durch horizontale Linien abgebildet. Historische Tiefs lassen der Chartlehre zufolge Unterstützung für den Preis eines Handelsgegenstands erwarten. Grund ist eine so starke Zunahme des Kaufinteresses, dass der zuvor dominierende Verkaufsdruck überkompensiert wird. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage verschiebt sich zugunsten der Nachfrage. Auf dem reduzierten Kursniveau, auf dem bereits zuvor diese Preisumkehr zu beobachten war, stabilisiert sich der Kurs wieder. Die zu bereinigende Schieflage der Trader resultiert daraus, dass Positionen genau an dem vorhergehenden Tief abgebaut wurden. Sie werden nun beim Wiedererreichen dieser Marke durch Zukäufe bereinigt. Käufer nutzen also den Rücksetzer auf das alte Tief zum Ausbau ihrer Position, Verkaufspositionen werden ohne Verlust geschlossen. Der Kurs beginnt zu steigen, und ein weiterer Preisverfall wird an der Unterstützung gestoppt. Definitionsgemäß ist eine Unterstützung somit ein Kursniveau unter dem bestehenden Marktpreis, auf dem ein Kursrückgang mit höherer Wahrscheinlichkeit gestoppt wird. Zu dem niedrigeren Preis erwägen Anleger wieder neue Käufe. Ein Widerstand wird im Umkehrschluss durch frühere Hochpunkte im Kursverlauf definiert.

Der Verkaufsdruck im jeweiligen Wert beginnt ab diesem Preis – die Notierungen beginnen zu fallen. Wenn sich die Kurse dem Niveau erneut nähern, neigen Trader dazu, die zuvor verpasste Chance für Gewinnmitnahmen nachzuholen. Andere Trader nutzen wiederum dieses Niveau zum Auf- oder Ausbau von Short-Positionen. Der Verkaufsdruck steigt, der Kurs fällt. Ein Widerstand ist somit ein Kursniveau über dem bestehenden Marktpreis, auf dem ein Kursanstieg möglicherweise gestoppt wird und immer mehr Trader Verkäufe erwägen.

Erste charttechnisch gestützte Ausstiegsstrategien und auch der Einstieg lassen sich bereits an den Grunderkenntnissen von Unterstützung und Widerstand festmachen. Die sich hieran orientierenden Handelssysteme sind zunächst antizyklisch einzustufen. Werden Positionen allerdings erst mit dem Bruch eines Widerstands beziehungsweise einer Unterstützung eingegangen, ist der Ansatz ein zyklischer und trendfolgender. Trader, die Positionen bei einem Rücksetzer auf eine Unterstützung aufgebaut haben, stellen diese beim erwarteten Anstieg in Richtung des nächsten Widerstand wieder glatt. Entsprechend dieser Erwartung sollten Anleger ihre Verkaufslimits auch am nächsten Widerstand setzten, um zunächst Gewinne mitzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse an dieser Hürde umkehren, ist größer als die eines Ausbruchs. Umgekehrt werden am Widerstand aufgebaute Short-Positionen beim Erreichen der Unterstützung glattgestellt. Auf dieses Kurs-Szenario hatte der Verkäufe auch beim Aufbau seiner Position gesetzt.

Diese beiden Situationen schildern die üblichen Ansätze zwischen Unterstützung und Widerstand in einem Seitwärtsmarkt. Sie sind ein Ausgangspunkt für das Ausarbeiten einer Exitstrategie beim Handeln dieser Grundelemente. Diese Handelstaktik ist aber nur sinnvoll, wenn das Chance-Risiko-Profil der Investition stimmt. Der Abstand vom Kaufkurs bis zum nächsten Widerstand muss entsprechend groß genug sein, um eine ausreichende Rendite zu erzielen. Dabei ist die Gefahr eines unerwarteten Rückschlags der Kurse einzukalkulieren. Positionen werden abseits vom beschriebenen Mechanismus erst mit einem Ausbruch aus der Handelsspanne wieder eröffnet.

Trader wollen dann vom erwarteten Kursanstieg bis zum nächsten Widerstand profitieren. Im Fall einer Short-Position setzen sie auf ein Absacken bis zur nächsten Unterstützung. Beim Verlassen der Handelsspanne in die „falsche Richtung“ sollten Positionen dagegen ausgestoppt werden. Sie werden also an einem vorher definierten Punkt durch einen automatischen Verkauf geschlossen. So sollen Verluste aus einzelnen Positionen, die gegen den Anleger laufen, reduziert werden. Da sich diese wichtigen Marken bereits beim Kauf charttechnisch definieren lassen, bietet dies die einfachste Möglichkeit, eine klare Ausstiegsstrategie für einzelne Positionen festzuzurren.

Je nach Risikoeignung können Anleger ihre Position auch drehen. Investoren verkaufen in diesem Fall nicht nur ihre Positionen, sondern gehen in Erwartung einer Gegenbewegung Richtung Unterstützung auch noch short. Wichtig ist für diese Entscheidung aber auch die Berücksichtigung der charttechnischen Situation. Bei einem zu geringen Abstand zwischen Unterstützung und Widerstand wird das Risiko einer negativen Entwicklung im Vergleich zu dem erwarteten Ertrag zu groß. Dabei ist die Möglichkeit bemerkenswert, mit dieser Methode auch auf seitwärts gerichteten Märkten Geld zu verdienen. Bei anderen trendfolgenden Systemen ist es nämlich in der Regel sehr schwer, auf Seitwärtsmärkten tatsächlich eine angemessene Rendite zu generieren.

Als Taktik beim Handel von Unterstützung und Widerstand kaufen Trader, wenn der Kurs auf eine Unterstützung zurückfällt oder wenn er signifikant über einen wichtigen Widerstand ausbricht. Mit Blick auf den Ausstiegsplan werden diese Positionen wieder geschlossen, wenn sich der Kurs dem nächsten wichtigen Widerstand nähert. Wird dieser Widerstand dagegen signifikant überwunden, kann der Wert mit dem Ziel nächster Widerstand neu gekauft werden. Das negative Szenario einer unerwarteten Kursentwicklung muss im Tradingplan mit einem Stop unter der nächsten Unterstützung abgedeckt werden. Hier müsste die Position geschlossen werden.

Die Unterstützung wechselt ihren Status aus technischer Sicht mit ihrem Bruch zum Widerstand und lässt keine starke Kurserholung mehr erwarten. Für Verkaufslimits bietet sich wiederum der Bereich um den nächsten Widerstand durch das höhere historische Hoch an. Im speziellen Beispiel des Handels von Unterstützung und Widerstand wird aber nicht die volle Position am Kursziel zum Verkauf gestellt. Mit dem Ausbruch wird zumeist ein neuer Trend eingeleitet – und die goldene Regel „The Trend is Your Friend“ bleibt bestehen.

Wenn sich hieraus kein klares Kursziel ergibt, abgesehen vom Anlaufpunkt nächste Unterstützung, sollte der Trend möglichst lange genutzt werden. Beim Ausbruch sollte ein Stop-Kurs unter den geknackten Widerstand gesetzt werden, da sich dieser Widerstand aus charttechnischer Sicht zur Unterstützung wandelt. Sein Bruch würde ein deutlich negatives Chartsignal aussenden. Entsprechend können Anleger bei einem neuen Trend an diesem partipizieren. Die Stops könnten mit dem Überwinden des nächstenWiderstands nachgezogen werden. Dabei kann der erste Stop-Kurs beispielsweise – wie in den Grafiken angenommen – auf Höhe des Tiefs der Kerze gesetzt werden, die einen Tag vor der Ausbruchskerze steht, mit der der Widerstand gebrochen wurde.

Widerstand GBP/USD 1Monat Chart

Widerstand GBP/USD 1Monat Chart


Fazit: Insgesamt ist festzuhalten, dass Trader in einer genügend breiten Handelsspanne zwischen Unterstützung und Widerstand in einem Chart mit dem Handel dieser Marken Geld verdienen können. Als Einstiegszone wählen sie für Long-Positionen die Unterkante der Handelsspanne, die entscheidende Unterstützung bietet. Die Oberkante als bedeutendsten Widerstand nutzen sie für Short-Positionen. Das Kursziel ist jeweils das andere Ende der Spanne, bei Käufern also die Oberkante der Handelsspanne und bei Verkäufern die Unterkante. An diesen Marken kann der Ausstieg am besten mit Mischkursen gesucht werden.

Der Abstand von Stop-Loss-Orders zur Absicherung der Position kann je nach Risikoneigung großzügig oder eng gewählt werden. Beim größeren Abstand ist der Trader besser vor einem verfrühten Verkauf wegen eines Fehlausbruchs im Chart geschützt. Entsteht aber ein neuer Trend, resultieren aus diesem Ansatz die größeren Verluste. Eine Alternative zum mechanischen Ansatz bietet beim Handel von Unterstützung und Widerstand die sorgfältige Betrachtung der Kurshistorie mit der Analyse der „üblichen“ Fehlsignale des Werts.

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